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HR Glossar

Die Grenzen zwischen Marketing, PR und HR verschwimmen - Anforderungen an Personaler steigen

von

Marcel Mohr

4.12.2019

Im Zuge der Digitalisierung gibt es viele Veränderungen, die sowohl unser Privatleben, als auch die berufliche Ebene betreffen. Insbesondere das Web 2.0 und primär die Nutzung von sozialen Medien, führt zu einer Verschmelzung verschiedener Bereiche.

Besonders im Bereich der Kommunikation hat sich in den letzten 20 Jahren vieles geändert. Dies hat nicht nur zur Folge, dass einige Bereiche verschmelzen, sondern auch neue Bereiche hinzu kommen. In diesem Blogbeitrag geht es um den Wandel bei den Anforderungen an Personaler. Denn sie steigen immer mehr, da die Grenzen zwischen Marketing, PR und HR immer mehr verschmelzen.

Aufgabenbereiche lassen sich kaum auseinander halten

Neu geschaffene Abteilungen und Positionen zeigen die Auswirkungen der Online-Kommunikation. HR-Marketing, Online Marketing Manager und Social Media Manager sind nur ein paar Beispiele dafür, dass Unternehmen sich immer mehr an dem veränderten Nutzungsverhalten der Zielgruppen orientieren. Einige Social Media Maßnahmen benötigen sowohl das Know-How der PR-, HR- und Marketing-Abteilungen.

Aufgaben, die früher einmal relativ strikt den Abteilungen zugeordnet waren, lassen sich heute nicht mehr so einfach voneinander trennen. Public Relations, oder auch Öffentlichkeitsarbeit, ist für die Außenwahrnehmung eines Unternehmens zuständig. Marketing eher für das Bewerben von Produkten eines Unternehmens und Human Resources - die Personalabteilung, für Angelegenheiten, die die Mitarbeiter betreffen.

Auch, wenn diese Bereiche scheinbar voneinander getrennt sind, überlappen sich die Aufgabenbereiche immer mehr. Denn aufgrund der zunehmenden Nutzung von sozialen Netzwerken in unserer Gesellschaft, müssen fast alle Kommunikationsmaßnahmen mittlerweile auch digital verbreitet werden, um Menschen mit einer Botschaft zu erreichen.

Social Media Kanäle sind demnach das Sprachrohr der verschiedenen Abteilungen zu externen Stakeholdern wie Kunden, potentielle Bewerber, Journalisten und weitere Externe. Crossmediale Verbreitung ist das neue Stichwort!

Social Media verbindet HR, PR und Marketing

Da immer mehr Menschen online über das Smartphone nach Jobs suchen, müssen insbesondere die PR- und HR-Abteilungen mehr zusammenarbeiten als vor der Digitalisierung. Die Zielgruppe der Generation Y und Z ist vorrangig auf sozialen Netzwerken aktiv, weshalb Unternehmen auch dort kommunizieren sollten.

Mit einem eigenen Social Media Kanal können Unternehmen vor allem Menschen im Alter von 16 bis 35 Jahren erreichen. Über Instagram, Facebook und Co. wird das Image und die Kultur des Unternehmens kommuniziert - intern und extern, von Marketing-, HR- und PR-Verantwortlichen. Hier erhalten sowohl Kunden, als auch potentielle Bewerber ein erstes Bild vom Unternehmen.

Um eine gewünschte Wirkung zu erzielen, muss der Kommunikationsmix in allen Abteilungen stimmen. Demnach reicht es für Personaler nicht mehr aus, rein auf Stellenanzeigen zu setzen und nach dem Motto „post and pray“ abzuwarten, bis die Bewerbungen eintrudeln.

Damit die Jobanzeige zu den richtigen Kandidaten kommt, empfiehlt es sich, eine gebündelte Methode zu verwenden: Das Bewerben von Stellenanzeigen in sozialen Netzwerken und gleichzeitig die aktive Suche nach Fachkräften über XING und LinkedIn. Diese Kombination von Recruiting und Online Marketing eigenen sich hervorragend, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und auf das Unternehmen als Arbeitgeber aufmerksam zu machen.

So erreichen Sie latent suchende Kandidaten, die immerhin 30% bis 50% der möglichen Kandidaten ausmachen. HR-Mitarbeiter müssen immer mehr auf Bewerber zugehen und attraktive Inhalte verbreiten. Sie brauchen demnach auch viel digitales Know-How, wenn sie Aufgaben wie diese nicht an externe Social Recruiting Agenturen outsourcen.

Mehrere Zielgruppen, eine Plattform - ist das möglich?

Eine Herausforderung für die Abteilungen besteht darin, die verschiedenen Zielgruppen über eine Plattform anzusprechen. Zwei Profile können etwas mehr Klarheit schaffen. Ein Profil kann für PR und Marketing Zwecke genutzt werden und eines für Karrierezwecke.

Unternehmen können sich in diesem Punkt ein Beispiel an dem Konzern OTTO nehmen. Auf ihrem Profil @otto_de wird vorrangig die Zielgruppe der Kunden angesprochen, auf dem zweiten Profil @otto_inside werden Inhalte für Mitarbeiter und potentielle Bewerber veröffentlicht.

Bei der Nutzung von zwei Profilen bieten sich beispielsweise gegenseitige Verlinkungen an, wenn ein Job angeboten wird. Über das Hauptprofil für externe Stakeholder kann auf die Karriereseite aufmerksam gemacht werden und andersherum.

Employer Branding durch PR, Marketing und HR

Auch das Employer Branding spielt bei der Gewinnung neuer Fachkräfte eine wichtige Rolle. In eine positive Arbeitgebermarke spielen allerdings viele Faktoren rein. Ein Bewerber bildet sich seine Meinung vom Unternehmen durch viele externe Eindrücke. Somit haben sowohl die Personalmarketing und PR-Maßnahmen, als auch die Werbung von Produkten Einfluss auf die Wahrnehmung und das Image des Unternehmens.

Ein weiteres Beispiel für verschwimmende Grenzen sind die Corporate Influencer. Unternehmenseigene Influencer vermitteln eine positive Arbeitgebermarke und geben einen Einblick in das Unternehmen, um junge Fachkräfte dazu zu motivieren, sich beim Arbeitgeber zu bewerben. Nicht nur PR und HR sind wichtig für die strategische Planung, auch die Marketing Abteilung kann dazu durch die Erfahrung mit herkömmlichen Influencern einen Beitrag mit ihren Erfahrungswerten leisten.

Fazit zu den heutigen Anforderungen an Personaler:
Work together, rise together

Personaler benötigen für das Rekrutieren neuer Mitarbeiter über soziale Netzwerke einen Blumenstrauß an Wissen haben. Anders gesagt, sie brauchen ähnliches Wissen, wie PR und Marketing Experten, wodurch die Anforderungen an sie steigen.

Um extern ein stimmiges Gesamtbild zu vermitteln, sollten alle Abteilungen von Zeit zu Zeit zusammenarbeiten. Prozesse und Aufgaben müssen aus diesem Grund sorgfältig geplant und delegiert werden. Es ist sinnvoll, gemeinsame Ziele zu definieren und an einem Strang zu ziehen. Von einem regelmäßigen Austausch bei wöchentlichen Meetings und einem klar kommunizierten Aufgabenfeld profitiert die gesamte Organisation.