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HR Glossar

Hybrides Arbeitsmodell – So setzen Sie es richtig um

von

Marcel Mohr

26.3.2022

Seit Corona arbeiten immer mehr Menschen im Home Office. Schnell wurden in kleinen sowie in großen Unternehmen Lösungen gefunden, die das Recruiting während Corona und auch das Arbeiten von zu Hause aus möglich zu machen – ein hybrides Arbeitsmodell jagte das nächste. Und tatsächlich zeigen Umfragen, dass viele MitarbeiterInnen auch in Zukunft gern von zu Hause arbeiten, oder zumindest flexibel über ihren Arbeitsort entscheiden würden.

Ein hybrides Arbeitsmodell könnte die Arbeitsform der Zukunft sein, da es die Wünsche nach mehr Flexibilität in Bezug auf Arbeitsort und Arbeitszeit erfüllt. StaffConcept klärt auf, welche Vorteile und Herausforderungen ein hybrides Arbeitsmodell mit sich bringen kann und wie Sie diese erfolgreich in Ihrem Unternehmen fördern bzw. vermeiden können.

Hybride Arbeitsmodelle: Ihre Vor- & Nachteile

Viele stellen sich unter hybridem Arbeiten die vollkommene Entscheidungsfreiheit über den Arbeitsort und die Arbeitszeit vor. Wie ein hybrides Arbeitsmodell jedoch genau umgesetzt wird, sollte je nach Unternehmensgröße und Anforderungen an die MitarbeiterInnen entschieden werden.

Während sich Angestellte von IT-Unternehmen ihre Arbeitszeiten und Orte oft vollflexibel selbst aussuchen können, sind Blue-Collar-Jobs leider oft an ebendiese Faktoren gebunden: Servicekräfte oder MitarbeiterInnen in Fertigungsbetrieben können bestenfalls nur teilflexibel arbeiten, indem ein Arbeitsort- und Zeitwechsel an vorher festgelegten Terminen stattfindet. Neben voll- und teilflexiblen Arbeitsmodellen unterscheidet man zudem zwischen Office- und Remote First. Bei erstgenanntem ist das Arbeiten im Büro immer noch die Regel, auch wenn die Möglichkeit besteht, an ausgewählten Tagen von Zuhause aus zu arbeiten. Bei einem Remote First Arbeitsmodell ist es genau andersherum – in der Regel wird ortsunabhängig gearbeitet, auch wenn Büroräumlichkeiten zur Verfügung stehen. Der Besuch ins Büro ist hier nur die Ausnahme.

Bei MitarbeiterInnen scheint das vollflexible Arbeitsmodell besonders hohen Anklang zu finden; zwar muss jeder/jede Angestellte eigene Disziplin aufbringen, um seine Aufgaben in selbst ausgewählten Zeiträumen zu erledigen, jedoch überwiegen die Vorteile einer besseren Work-Life-Balance. Einerseits kann die soziale Isolation im Home Office für einige schnell zum Problem werden, andererseits werden unterschiedliche Persönlichkeitstypen besser berücksichtigt; so können extrovertierte Menschen noch immer an den Arbeitsplatz fahren, während introvertierte Persönlichkeiten im Home Office bleiben.

Auch für das Unternehmen selbst bringt ein hybrides Arbeitsmodell durchaus Vorteile mit sich. Zum einen stärken zufriedene MitarbeiterInnen mit einer guten Work-Life-Balance Ihre Arbeitgebermarke, was auch für das Social Media Recruiting eine große Rolle spielt. Zum anderen können Sie durch mehr MitarbeiterInnen im Home Office ggf. Einsparungen bei Büroausgaben wie Miete und Strom erzielen.

Ein Teil oder gar alle Ihre MitarbeiterInnen arbeiten im Home Office als hybrides Arbeitsmodell? Auf unserem Blog finden Sie spannende Beiträge rund um das Arbeiten von Zuhause.

Flexibilität ohne Kontrollverlust: Ein hybrides Arbeitsmodell umsetzen

Ein hybrides Arbeitsmodell birgt in der Anlaufphase auch neue Herausforderungen. Wir von StaffConcept möchten Ihnen wichtige Tipps mit an die Hand geben, mit denen Sie zunächst ein geeignetes hybrides Arbeitsmodell für Ihr Unternehmen festlegen und anschließend den Koordinations- und Kontrollaufwand besser stemmen können.  

1. Unternehmens- und abteilungsspezifische Rahmen für ein hybrides Arbeitsmodell

Flexible, hybride Arbeitsmodelle bedeuten bei richtiger Herangehensweise sowohl für Unternehmen als auch für MitarbeiterInnen eine Menge Vorteile und Freiheiten. Erlauben Sie all Ihren MitarbeiterInnen jedoch zu kommen und zu gehen, wann sie Lust haben, bricht schnell ein unüberschaubares Chaos aus. Gerade in größeren Unternehmen sollte deshalb für jede Abteilung ein Rahmen festgelegt werden, der das Ausmaß an Flexibilität bestimmt.

Dafür bedarf es gutem Personalmanagement, denn Sie müssen koordinieren, ob und welche Teams zu welchem Zeitpunkt gemeinsam anwesend sein müssen, wie Sie Zeiten für Calls organisieren und ob überhaupt das technische Know-how besteht oder Schulungen notwendig sind.

2. Verträge zu Arbeits- und Datenschutz, Aufwandsentschädigungen etc.

All die zuvor festgelegten Rahmenbedingungen, z. B. zu Arbeits- und Gleitzeiten, müssen zudem vertraglich festgehalten werden. Ggf. erhalten Ihre MitarbeiterInnen technische Geräte, um produktiv im Home Office arbeiten und ein hybrides Arbeitsmodell umsetzen zu können; hierfür sollten Sie entsprechende Versicherungen abschließen. Auch die vertragliche Festlegung von Aufwandsentschädigungen und dem Arbeitsschutz, z. B. auf Fahrtwegen sollte hierbei nicht außer Acht gelassen werden. Bei der Verwendung technischer Software bedarf es außerdem Regelungen zum Datenschutz.

3. Geeignete Büroräume für ein hybrides Arbeitsmodell

Wenn ein Teil Ihrer MitarbeiterInnen im Home Office und ein anderer Teil im Betrieb arbeitet, stehen Videokonferenzen und Calls mit großer Wahrscheinlichkeit auf der Tagesordnung. Besonders in Großraumbüros und Open-Spaces kommt es hierbei häufig zu einem höheren Geräuschpegel, dem Sie durch sinnvoll eingesetzte Raumwechsel oder Trennwände entgegenwirken können. So könnte es z. B. Räume für stille Arbeit geben, in denen keine langen Calls getätigt werden.

4. Technische Hilfsmittel zur internen Kommunikation & IT-Sicherheit

Neben Software für Videokonferenzen und Calls bedarf es für ein erfolgreiches hybrides Arbeitsmodell einiges mehr an technischer Ausstattung. Damit für die MitarbeiterInnen im Home Office keine Nachteile entstehen, benötigen sie die gleichen Zugriffe auf unternehmensinterne Software, Daten und Dokumente wie die Arbeitskräfte im Unternehmen. Hierfür sollten Sie nicht nur für leistungsstarke Geräte, sondern auch für ausgefeilte unternehmensinterne IT-Sicherheits- und Verschlüsselungssysteme sorgen.

5. Erfolgsmessung anhand von KPIs & regelmäßigem internen Austausch

Ein weiterer wichtiger Faktor, der dem Kontrollverlust beim hybriden Arbeitsmodell entgegenwirkt, ist die regelmäßige Überprüfung von Erfolgsfaktoren und KPIs. Diese spiegeln sich nicht nur in der allgemeinen Produktivität des Unternehmens, sondern auch in Recruiting-Erfolgen und der Arbeitgeberattraktivität wider. Da Ihr Team am meisten von den Neuerungen betroffen ist, zählt vor allem die Mitarbeiterzufriedenheit; ein regelmäßiger Austausch und Umfragen zeigen Schwachstellen auf, die Sie bei der Koordination und Organisation hybrider Arbeitsmodelle zukünftig berücksichtigen sollten.

Sie haben ein hybrides Arbeitsmodell entwickelt und benötigen noch das passende qualifizierte Personal? Wir von StaffConcept unterstützen Sie in der zeitgemäßen Personalbeschaffung!