von
Anna Donig
Quiet Quitting ist in den sozialen Medien in aller Munde. Aber die wenigsten wissen, dass es eine Alternative gibt: Quiet Thriving. Denn die Frage ist: Schmeißen wir nicht vielleicht zu früh das Handtuch? In unserem Blogbeitrag möchten wir dich einladen, in die Welt des "Quiet Thriving" einzutauchen und zu entdecken, wie du bewusst das Optimum in deiner Arbeit und am Arbeitsplatz erreichen kannst.
Und liebe Arbeitgeber, eins schon vorweg: Quiet Thriving ist genau das, was ihr fördern wollt.
Der Begriff Quiet Thriving - übersetzt: “Stilles Aufblühen” - stammt aus der Psychotherapie. Es beschreibt eine Einstellung, bei der man nicht einfach passiv aufgibt (Quiet Quitting) und sich von allem distanziert, sondern aktiv daran arbeitet, neue Strukturen zu schaffen, um sich in seinem (Arbeits-)Umfeld wieder wohlzufühlen.
Das Konzept des "Quiet Thriving" richtet sich an Personen, die in ihrem Job resigniert sind und nur noch funktionieren. Diese Arbeitnehmer betreiben kein "Quiet Quitting", um ihr Privatleben zu verbessern oder ihren Werten gerecht zu werden, sondern weil es an Motivation und Engagement fehlt, um mehr Initiative zu zeigen. Gründe dafür können die Arbeitsplatzgestaltung, unpassende Aufgaben, das kollegiale Umfeld und vieles mehr sein. Durch "Quiet Thriving" wird die Unzufriedenheit bewusst gemacht und aktiv angegangen, anstatt den Umständen nachzugeben und sich immer weiter von ihrem Beruf zu distanzieren. Der eigene Antrieb soll Betroffenen helfen, Veränderungen herbeizuführen und ihr berufliches Leben zu verbessern, um sich wieder wohler am Arbeitsplatz zu fühlen. Dabei liegt der Fokus auf den Dingen, die sie selbst kontrollieren können.
Und wir wissen es alle: Menschen, die in einer Umgebung arbeiten, die ihren Bedürfnissen entspricht, neigen dazu, bessere Leistungen zu erbringen und sich insgesamt wohler zu fühlen. Daher ist es entscheidend, dass Unternehmen verstehen, wie sie diese Art des Arbeitens unterstützen können. Durch gezielte Maßnahmen zur Förderung von Quiet Thriving können Firmen ein Umfeld schaffen, in dem ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Bestes geben können. Es lohnt sich, in die Schaffung einer Umgebung zu investieren, die das Wohlbefinden und die Produktivität fördert, denn letztendlich profitieren alle davon.
Inmitten des hektischen Arbeitsalltags ist es von unschätzbarem Wert, die Bedeutung von Quiet Thriving zu erkennen und für sich selbst einzusetzen.
Anders als beim Quiet Quitting zeigt sich Quiet Thriving gerade durch Eigeninitiative und die Bereitschaft, "mehr zu tun". Eine Verbesserung der Umstände oder die persönliche Weiterentwicklung gehen in der Regel mit der Übernahme zusätzlicher Aufgaben und einem höheren Engagement einher.
Schwer, wenn die Motivation zum Beispiel durch die fehlende Anerkennung für das “Mehr tun” bereits weg ist. Aufzugeben und Dienst nach Vorschrift zu machen, scheint eine gute Lösung zu sein. Doch auf persönlicher Ebene führt dies zu keinem Fortschritt. Ganz im Gegenteil. Das stille Aufgeben macht langfristig unglücklich. Es liegt in unserer Natur, nach mehr zu streben, uns Ziele zu setzen und hart dafür zu arbeiten. Da unser Berufsleben in der Regel einen Großteil unseres Tages einnimmt, führt es schnell zu Unzufriedenheit, wenn wir in diesen Stunden nur unsere Pflichten erfüllen und routinemäßig handeln, ohne Leidenschaft für das, was wir tun.
Anstatt also aufzugeben und in deiner persönlichen Entwicklung zu stagnieren, hast du Möglichkeit aktiv etwas für ein besseres Arbeitsumfeld zu tun und deine Motivation zurückzubekommen. Für dich selbst.
Reminder: Ein Unternehmen, das dein Engagement, deine Ideen und Leidenschaft nicht würdigt und nichts tut, um das Arbeitsumfeld zu verbessern, verdient eine laute und echte Kündigung. Keine leise.
Im Vergleich zu Quiet Quitting ist Quiet Thriving eine inspirierende Alternative, die Stärken und Potenziale fördert, statt einfach aufzugeben. Während Quiet Quitting oft mit Rückzug und Passivität verbunden ist, geht es bei Quiet Thriving um proaktives Handeln und persönliches Wachstum. Es geht darum, bewusst an deiner beruflichen Entwicklung zu arbeiten und deine Fähigkeiten zu entfalten, anstatt im Hintergrund zu verschwinden. Diese positive Einstellung kann sich nicht nur auf deine eigene Gesundheit und Zufriedenheit auswirken, sondern auch auf das Arbeitsumfeld insgesamt. Unternehmen, die Quiet Thriving fördern, schaffen eine Kultur der Wertschätzung und des Wachstums für alle Mitarbeiter. Indem du aktiv an deiner Karriere arbeitest und deine Fähigkeiten kontinuierlich verbesserst, kannst du langfristig die besten Ergebnisse erzielen und deine beruflichen Ziele erreichen.
Um dein Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu steigern oder dich beruflich weiterzuentwickeln, ist es entscheidend, die Perspektive zu verändern. Es ist wichtig, aktiv Schritte zu unternehmen, um den Arbeitsalltag positiv zu gestalten. Hier sind die, nach unserer Meinung, wichtigsten Aspekte, die dabei unterstützen können.
Kontrolle über dein berufliches Umfeld zu haben bedeutet nicht, ständig präsent zu sein, sondern vielmehr die richtigen Prioritäten zu setzen.
Überlege, welche Aspekte deiner beruflichen Tätigkeit dich frustrieren oder wo du Potenzial zur Verbesserung siehst. Finde heraus, ob du die Kontrolle über diese Bereiche deiner Arbeit hast oder nur teilweise, eventuell sind es auch Umstände, auf die du keinen Einfluss hast. Fokussiere dich dann genau auf die Bereiche, in denen du Einfluss nehmen kannst. Für diejenigen, die außerhalb deines Verantwortungsbereichs liegen, solltest du dich selbst fragen, ob du deine Einstellung dazu überdenken solltest. Deine eigene Reaktion und deine Gedanken zu bestimmten Situationen können nur aktiv von dir gesteuert werden.
Ja, es ist - vor allem im Arbeitsleben - leichter gesagt als getan. Bleibe positiv. Wir neigen alle dazu, uns an negativen Gedanken festzubeißen und nur noch das Schlechte an unserem Job zu sehen. Eine Veränderung des Blickwinkels kann wahre Wunder bewirken. Allen voran für uns selbst. Probier` es aus!
Nicht alles liegt in unserem Einflussbereich. Das bedeutet jedoch nicht, dass du keine Macht hast, etwas zu verändern. Sprich die Probleme offen an und suche gemeinsam mit Kollegen und Vorgesetzten nach Lösungsmöglichkeiten. Ein verantwortungsbewusstes Unternehmen wird es zu schätzen wissen.
Auch wenn es im Grunde darum geht, bewusster zu arbeiten, sich also mehr um deine eigenen Bedürfnisse zu kümmern, kann das Festlegen neuer Ziele und Herausforderungen zu größerer Zufriedenheit führen. Denn durch das Setzen neuer Ziele entsteht ein Ansporn, der in den üblichen Routineaufgaben möglicherweise verloren geht. Aber merke dir: Deine eigenen Ansprüche sollten realistisch bleiben.
Wichtiger als sich eigene Ziele zu setzen, ist es, für dich selbst Grenzen zu definieren und vor allem zu kommunizieren. Denn nur wenn deine Kollegen und Vorgesetzten diese kennen, können sie Rücksicht darauf nehmen.
Quiet Thriving ermutigt dich dazu, nicht einfach Unzufriedenheit in deinem Arbeitsalltag hinzunehmen, sondern aktiv zu verändern. Aber - es ist nicht immer umsetzbar. Ein positiver Denkansatz und Gespräche mit Vorgesetzten können viele Probleme lösen, aber nicht alle. Wenn du so nicht weiterkommst, ist es ratsam, externe Unterstützung zu suchen, zum Beispiel vom Betriebsrat oder von externen Experten.
Um Quiet Thriving in Ihrem Unternehmen zu fördern, ist es entscheidend, eine Kultur des Respekts und der Offenheit zu schaffen. Geben Sie den Mitarbeitern Raum, um ihre Ideen und Perspektiven einzubringen. Unterstützen Sie flexible Arbeitsmodelle, die es den Angestellten ermöglichen, Arbeit und Privatleben besser zu vereinbaren. Achten Sie darauf, dass die Kommunikation klar und transparent ist, um Unsicherheiten zu vermeiden. Fördern Sie ein Umfeld, das Selbstfürsorge und Gesundheit am Arbeitsplatz priorisiert. Bieten Sie regelmäßige Schulungen und Workshops an, die das Bewusstsein für die Bedeutung von Quiet Thriving stärken. Setzen Sie auf eine Führungsebene, die sich durch Empathie und Unterstützung auszeichnet. Indem Sie diese Maßnahmen umsetzen, schaffen Sie eine Arbeitsumgebung, in der Ihre Mitarbeiter ihr volles Potenzial entfalten können.
In einer Welt, die oft lauten Erfolg glorifiziert, scheint die Idee des "Quiet Thriving" manchmal übersehen zu werden. Doch wenn du genauer hinsiehst, erkennst du, dass sich darin eine kraftvolle Alternative zum stillen Aufgeben verbirgt. Quiet Thriving bedeutet nicht nur, in Stille erfolgreich zu sein, sondern auch bewusst und gesund im Arbeitsumfeld zu agieren. Es geht um die Kontrolle über deine Karriere und deine Gesundheit, ohne dabei laut aufzutreten. Unternehmen können von dieser leisen, aber effektiven Art des Arbeitens profitieren, indem sie eine Kultur fördern, die Raum für das Beste aus jedem Mitarbeiter schafft. Quiet Thriving ermutigt dazu, Leadership auf eine neue Art zu definieren - leise, aber wirkungsvoll. Es ist an der Zeit, die leisen Stimmen zu lesen und zu kommentieren, denn Quiet Thriving ist keine Nische mehr, sondern eine starke Alternative zum Stillstand.